„Wer hat den Stromanschluss geklaut?“

Fronleichnam gehen wir immer Zelten, doch früher und heute trennten Welten, die ganze Lagerbande brüllt: Wer hat den Stromanschluss, wer hat den Stromanschluss, wer hat den Stromanschluss geklaut?“ - dies sind Zeilen aus dem Lagersong des diesjährigen Kreiszeltlagers des JRK Kreisverbandes Rhein-Sieg, das getreu dem Inhalt der Strophen mit möglichst wenig technischer Unterstützung stattfinden sollte. Motto der diesjährigen Veranstaltung war "Wir sind eins - JRK Camp unplugged."

Am Mittwochmorgen (19.06.2019) reiste zunächst das Orga-Team zum Bundeszentrum des Deutschen Pfadfinderstammes St. Georg bei Westernohe an, um Vorbereitungen für die Ankunft und den viertägigen Aufenthalt der JRK Gruppen aus dem Rhein-Sieg-Kreis zu treffen: Die Ehrenamtlichen bauten erste Zelte auf, verstauten Material und klärten wichtige organisatorische Angelegenheiten mit dem Personal auf dem Zeltplatz.

122 Gruppenleiter und Teilnehmer aus den Ortsvereinen Bad Honnef, Eitorf, Hennef, Troisdorf, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Siegburg und Windeck trafen dann am Donnerstagmittag auf dem Zeltplatz ein: Gestärkt bauten sie nach einem Mittagessen ihre Zelte auf und konnten sich abends bei einer Wilkommensshow im Amphitheater auf dem Gelände auf die kommenden Tage auf dem Zeltplatz einstimmen.

Gruppenspiele und Offene Angebote

Der Freitag startete mit einem Markt der Möglichkeiten: in zahlreichen Workshops – wie etwa beim Menschenkicker, dem Textilworkshop oder beim Bau von Insektenhotels - konnten die Kinder und Jugendlichen den Vormittag verbringen und dabei frei zwischen den Angeboten wechseln. Nachmittags und abends gab es dann für alle das Katastrophenspiel (über den Platz wuselnde Kinder müssen in ein Zelt gelockt werden), das Schmugglerspiel (Objekte am Zöllnerteam vorbeischmuggeln) und das Lichterspiel (Leuchten finden, ohne von Teamern mit Lampen angeleuchtet zu werden).

Samstagmorgen stand das Großgruppenspiel Flucht nach Libertasia auf dem Plan, in dem es um die Themen Streit und Konflikt, Krieg und Frieden, Geschichte und Grundsätze des Roten Kreuzes, Menschen- und Kinderrechte ging und bei dem die Teilnehmer in Teams zusammenarbeiten mussten. Im Nachmittag schloss sich eine weitere Workshopphase an, während nach dem gemeinsamen Abendessen das Mittsommernachtsfest startete. Sonntagmorgen ging es dann an den Abbau – zuerst waren die mitgebrachten Unterkünfte der Ortsvereine an der Reihe, dann ging es um die Gemeinschafts- und Aufenthaltszelte des Kreisverbandes.

Klarer Fokus auf „Back to the roots“

In diesem Jahr lag der Fokus des Kreiszeltlagers auf Gruppenzusammenhalt und „back to the roots“: Zelten so wie früher war das Ziel, es gab weitestgehend keine Elektrizität. Statt Bluetooth-Boxen war ein Lagerchor am Start, anstelle von WhatsApp und Instagram stand eine analoge Variante (die Lagerrolle) bereit. Kinder und Jugendliche wurden in Diensten engagiert, um beim Lagerbetrieb zu unterstützen: Es wurde gemeinsam gekocht, gespült, geputzt, auf- und abgebaut. „Alle Teilnehmer haben diese Dienste gerne übernommen und hatten gemeinsam großen Spaß dabei!“, ist sich Kreisleiter Jens Mrosek sicher.

Und was sagen die Teilnehmer? „Fabian kommt aus dem Wow-Modus nicht mehr heraus, seitdem er aus dem Zeltlager zurückgekehrt ist!“, wissen die Eltern des 8-jährigen Fabian Gustmann aus Niederkassel zu berichten.